Donnerstag, 18. August 2016

Zinnen Triologie - Cassin, Comici, Innerkofler

Nach einer gemütlichen Nacht bei Helmut in Kastelruth fuhren wir um 3 Uhr morgens los ins Pustertal. Nach einem kurzweiligen Zustieg mit Sonnenaufgang stiegen wir um 6 Uhr morgens in die Cassin an der westlichen Zinne ein. Durch das Simultanklettern kamen wir zügig voran und erreichten bald den Quergang, wo wir die Schlüsselseillänge kurz sicherten. Weiter gings am verkürzten 50m Seil den immer einfacher werdenden Quergang rüber, wos dann irgendwann wieder hoch ging. Bald darauf erreichten wir das Ringband und wenig später nach 3:10min den Gipfel. Geniales Wetter und auch eine geniale Route! Wir genossen die Aussicht und machten eine halbe Stunde Pause.

Der Abstieg war kurzweilig und auch die Scharte in Richtung Nordseite war angenehm zu begehen. An der grossen Zinne war dann etwas mehr los, doch die einzige Seilschaft, welche in der Comici am werken war, freute sich über unser Projekt und liess uns freundlich passieren. Super wie freundschaftlich so ein Überholmanöver gehen kann, wenn man miteinander redet!

Hier an der Comici muss man beim Simultanklettern doch etwas mehr aufpassen, da einige Griffe und Tritte doch schon etwas abgeklettert sind, ganz anders wie in der Cassin. Nach dem steilen Steil folgten einige sehr unangenehme Wasserfallseillängen. Nach den nassen Seillängen und einem weiteren feuchten Quergang erreichten wir via Ringband nach 3h den Gipfel der grossen Zinne. Nach einer weiteren gemütlichen Pause stiegen wir wieder den Normalweg und über die Scharte zum Nordwandeinstieg der Innerkofler ab.

In diesem Nordwandeinstieg trafen wir auf fast kein fixes Material, doch der Fels war erstaunlich gut. Nach dem Sattel kamen noch ein paar sehr schöne Seillängen bis wir dann nach 55 Minuten auf unserem letzten Ziel des Tages der kleinen Zinne standen. Nach insgesamt 11h und 10 Minuten.

Nach einigen Abseilmanövern standen wir wieder beim Auto und konnten das ganze Erlebnis noch mit ein paar Bier auf der Auronzo Hütte begiessen!

Quergang westliche Zinne

westliche Zinne

Gipfel westliche Zinne

Innerkofler kleine Zinne


Rotwand-Moulin Rouge

Wiedermal im wunderschönen Südtirol. Heute soll es mit Simon Wahli an die Rotwand im Rosengartengebiet gehen. Als wir aus dem Auto aussteigen begrüsst uns ein ziemlich lästiger Nieselregen. Dieser begleitet uns den ganzen Zustieg. Nach einer Stunde warten am Einstieg hört der Regen dann endlich auf. Wir bedanken uns bei Meteoblue für die 8 Sonnenstunden und nehmen die jetzt doch ziemlich nassen und dadurch etwas heiklen Einstiegslängen in Angriff.

Die vierte Seillänge ist mit 7a bewertet und zum Glück fast trocken. Die Wand steilt nun gewaltig auf. Die ganze Tour ist nur mit Schlaghaken ausgerüstet, welche aber super geschlagen sind. Geniale Leistung von Christoph Hainz und Oswald Celva!

Wir klettern weiter in Wechselführung und jetzt kommt auch unser Haulseil zum Einsatz. Nach der 8er Länge kommt mit etwa 9- die Schlüsselseillänge. All die schweren Seillängen sind ziemlich steil, doch meist gutgriffig. Weiter gehts mit einigen einfacheren Seillängen, welche oft erstaunlich gut gesichert sind.

Die letzte 8+ Länge fordert dann nochmals die Unterarme und nach einer weiteren Seillänge stehen wir auf dem Gipfelplateau der Rotwand. Wir sind beide begeistert von der Route und freuen uns über unser Teamonsight. So ists halt am schönsten!

Um möglichst wenig hochziehen zu müssen haben wir unsere Schuhe am Einstieg gelassen. So kommen wir noch in den Genuss einiger nicht sehr seilschonenden Querabseilern.
Es geht aber halbwegs gut und wir rennen zur Sesselbahn runter, welche dann den Betrieb vor unseren Augen doch einstellt.

Egal wir sind zufrieden und latschen noch zum Auto runter um bald darauf das verdiente Bier entgegen zu nehmen.

links die beeindruckende Rotwand mit Moulin Rouge im rechten Teil


Simon in der 8er Länge unter der Schlüsselseillänge

kein Regen dafür Nebel..

Simon in der super abgesicherten 7+ Länge
letzter Test in einer weiteren genialen Seillänge